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Sonntag, 25. Dezember 2016

J.R.R. Tolkien - ein Astro-Porträt


Im Inneren der Sprache


»Remember what is gone -
The magic sun that lit Kortirion!«

J.R.R. Tolkien

John Ronald Reuel Tolkien war Professor für englische Sprache an der Universität Oxford (Foto J.R.R. Tolkien). Schon in seiner Jugend interessierten ihn altenglische und altnordische Mythen, Sagen und Märchen sowie phantastische Erzählungen. Während seiner Schulzeit vertiefte er seine philologischen Interessen und entdeckte die altenglische Literatur, vor allem das altenglische Versepos Beowulf. Er beschäftigte sich mit den mittelalterlichen Versdichtungen Sir Gawain and the Green Knight, Pearl und Orfeo, die er später bearbeitet neu übersetzte. Schließlich wandte er sich auch dem Altnordischen und dessen Mythologie sowie den isländischen Sagas zu, die er im Original las. Seine linguistischen Kenntnisse, seine Experimentierfreude sowie sein Gefühl und Talent für Sprachen ermöglichtem ihm seit seiner Schulzeit, eigene, künstliche Sprachen zu erfinden, die er später für seine erfundenen Kulturen Mittelerde, Beleriand oder Númenor perfektionierte. Erst postum veröffentlichte sein jüngster Sohn Christopher die Geschichte hinter der Geschichte seiner Erzählungen The Hobbit und The Lord of The Rings unter dem Titel The Silmarillion in überarbeiteter und vervollständigter Form. Seine Arbeit am Silmarillion begann Tolkien bereits nach seiner Rückkehr aus den Schützgräben der Somme um 1916. Mit diesem Werk, dass in zahlreichen Versionen existiert, begann ein lebenslanger Prozess, den er nicht beenden konnte. Vor dem Hintergrund der Überlieferungen, von denen er im Simarillion erzählt, entfaltet sich sein gesamtes erzählerisches Werk. Er selbst erklärt in seiner Allegorie Leaf by Niggle (1945) seine Arbeitsweise: Sein Protagonist Tüfftler bemüht sich vergeblich einen fantastischen Baum zu malen. Doch sein Meisterwerk wird nicht fertig, da er Blätter besser malen kann, als Bäume. Einige seiner sprach- und literaturwissenschaftlichen Beiträge gelten als bedeutende und wegweisende Beiträge zur Philologie; beispielsweise sein Essays Beowulf: The Monsters and the Critics (1936) und Über Märchen (1939).