Donnerstag, 2. Februar 2017

Astrologie. Psychologie. Mythologie - Teil Vier


Das mythologische Bild beziehungsweise das astrologische Symbol wirkt von innen her als Ausdruck eines Verbundenheitserlebnisses von Mensch und Welt. Innerpsychische Energie und Lebendigkeit tritt erst dann ins Bewusstsein, wenn durch ein bestimmtes, kulturspezifisch geprägtes Erleben die Außenwelt als Bild im Inneren Wirklichkeit wird und auf die Außenwelt gestaltend zurückwirken kann. Der Mensch erschafft sich im Symbol seine eigene Wirklichkeit und erlebt durch das Sinnbild hindurch sein eigenes Selbst. Der Mythos spiegelt beides wider: innen und außen, die erlebte Welt und die von dieser Welt Besitz ergreifende Ich. Die astrologische Analyse verwendet Symbole beziehungsweise Ideogramme, die einerseits einprägsam sind, andererseits möglichst mit der Bedeutung und dem ideellen Inhalt des Deutungsfaktors korrespondieren. [42] Die Symbole der sieben klassischen Planeten - Sonne bis Saturn - haben die Jahrhunderte weitgehend unverändert überdauert. Die viel später entdeckten transsaturnischen Planeten - Uranus, Neptun und Pluto - oder die sogenannten Kleinplaneten - Chiron, Pholos und Ceres und andere - zu denen mittlerweile manche auch Pluto zählen, werden in ihrer symbolischen Bedeutung bereits akzeptiert, bevor gesicherte Daten und Erfahrungen vorliegen. Neu aufgenommene Deutungsfaktoren und neu vorgeschlagene Symbole bleiben in der Diskussion und werden sich - wie oben für Uranus angedeutet - erst allmählich in ihrer akzeptierten Bedeutung etablieren. [43] Die komplexen Horoskope, die Astrologen heutzutage verwenden, besitzen ausreichend Deutungsmöglichkeiten, sodass eine vorschnelle Erweiterung nicht dringend erforderlich ist.